Praxis & Theorie:
Transfer gestalten
Informationen für Praxiseinrichtungen und Praktiker_innen
In der Ausbildung für soziale und kirchliche Berufe setzt die Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EvH RWL) auf den Austausch mit der Gesellschaft. Forschung und Lehre sind an der EvH RWL daher seit jeher mit Transfer verbunden. Das Hauptziel ihrer Transferaktivitäten besteht darin, mit Hilfe von partizipativen Formaten zur Entwicklung und Verwirklichung sozialer Innovationen beizutragen, auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren und für gesellschaftliche Zukunftsaufgaben nachhaltige Lösungsstrategien zu entwickeln.
Mit dem Forschungs- und Promotionszentrum "TiFo - Tiefes forschen" bietet die Hochschule Praxiseinrichtungen und Praktiker_innen aus dem Sozial-, Gesundheits- und Pflegewesen einen zentralen Ansprechpartner für Kooperationen. Diese können beispielsweise durch gemeinsame Forschungsprojekte, Veranstaltungen oder die Programme „Karriereweg HAW-Professur“ und „Tandem“ realisiert werden.
FAQs für Praxiseinrichtungen und Praktiker_innen
Ich habe Interesse an der wissenschaftlichen Begleitung eines Praxisprojektes. An wen kann ich mich wenden?
Der Transfer verwirklicht sich an der EvH RWL in einer Vielzahl von Lehrforschungs- oder Praxisforschungsprojekten. In ihrem Rahmen wird nicht nur ein besonders enger Praxisbezug hergestellt. Die Lehr-Praxisforschung eröffnet auch die Möglichkeiten, einerseits professionsrelevante Fragestellungen an die Studierenden heranzutragen und andererseits den Erwerb entsprechender operativer Kompetenzen für deren Berufsfelder zu ermöglichen. Beispielsweise sind im Masterstudiengang "Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung" Lehrforschungsprojekte zu „Guter Praxis“ und im Masterstudiengang "Management in sozialwirtschaftlichen und diakonischen Organisationen"
Praxisforschungsprojekte jeweils in Kooperation mit Trägern Sozialer Arbeit oder diakonischer Einrichtungen expliziter Bestandteil der Ausbildung.
Nahezu alle Projekte kommen zustande, weil sich engagierte Fachleute aus der Praxis an unsere Hochschule mit der Bitte wenden, ein neues Projekt wissenschaftlich zu begleiten.
Seit 2018 gibt es an der EvH RWL das Transfernetzwerk Soziale Innovation – s_inn. S_inn ist ein Verbundprojekt von EvH RWL und KatHO NRW und unterstützt bereits vorhandene Transferaktivitäten der Hochschule, erprobt aber zugleich auch neue Formate und Projektideen. Mit dem Sozial-Wissenschaftsladen, einem Pilotprojekt von S_inn, gibt es an der EvH RWL eine direkte Anlaufstelle für Menschen und Gruppen aus der ganzen Gesellschaft, die dort Anfragen, Ideen und Erfahrungen für Forschungsprojekte zu gesellschaftlicher Teilhabe und sozialer Ausgrenzung einbringen können.
Denn erfolgreichen Transfer gibt es nur dann, wenn er wechselseitig erfolgt und sich auf partizipative Weise realisiert. Theoretisches Wissen, anwendungsbezogenes Handeln und interdisziplinäre Lehre sind dabei eng verzahnt. Dies begründet sowohl den Prozess der aktiven Transformation von Wissenschaft in praxisorientiertes Fragen, Forschen und Gestalten als auch die Aufnahme gesellschaftlicher Herausforderungen in Forschung und Lehre.
Sowohl S_inn und der Sozial-Wissenschaftladen als auch das TiFo nehmen gerne Ihre Anfragen entgegen, beraten Sie direkt oder stellen den Kontakt zu entsprechenden Ansprechpartner_innen an der EvH RWL her.
Ich möchte nebenberuflich promovieren. An wen kann ich mich wenden?
Der Großteil der an der EvH RWL Promovierenden tut dies nebenberuflich, geht also einer Erwerbstätigkeit außerhalb der Hochschule nach. Einige von ihnen haben ihre Berufstätigkeit zeitlich eingeschränkt, um mehr Zeit für die Promotion zur Verfügung zu haben. Neben dem Beruf zu promovieren ist nämlich sehr anspruchsvoll und fordernd, doch hat auch einige Vorteile. Zum Beispiel haben Sie weiterhin ein gesichertes Einkommen während der Promotion. Auch Arbeitgeber_innen können davon profitieren, wenn sie Sie bei Ihren Promotionsplänen unterstützen.
Wenn Sie sich für eine Promotion an der EvH RWL neben dem Beruf interessieren, nehmen Sie gerne Kontakt mit der Promotionsbeauftragten der EvH RWL (Prof. Carola Kuhlmann: [email protected]) oder dem TiFo auf. An der EvH RWL gibt es außerdem die Möglichkeit, sich unverbindlich mit Doktorand_innen auszutauschen, die auch nebenberuflich promovieren. Sie können Ihnen hilfreiche Tipps und viele Informationen geben. Nähere Informationen zu den Treffen bekommen Sie ebenfalls direkt beim TiFo.
Wie kann ich Mitarbeiter_innen bei ihrer Promotion unterstützen?
Eine wissenschaftlich fundierte und ebenso an der Praxis orientierte Ausbildung des zukünftigen Personals im Sozial-, Pflege- und Gesundheitswesen ist in unserer heutigen Wissensgesellschaft unerlässlich. Um dies zu gewährleisten, baut die EvH RWL zum einen auf praxisorientierte Forschungsprojekte und zum anderen auf die langfristige Sicherung der Ausbildung professoralen Personals für Hochschulen für angewandte Wissenschaften.
Traditionell ist der Weg von der Hochschule in die Praxis jedoch eine Einbahnstraße. Wenige Absolvent_innen ziehen in Betracht, einen Doktortitel oder gar eine Karriere als Professor_in anzustreben. Auch Arbeitgeber_innen ist diese Option für ihre Mitarbeiter_innen nicht immer präsent. Dabei profitieren Praxiseinrichtungen enorm
von einer wissenschaftlichen Reflexion ihrer Arbeit sowie der Schärfung ihres Profils als attraktive Arbeitgeber_innen mit herausragenden Weiterbildungsmöglichkeiten.
Wenn Sie Promotionsvorhaben Ihrer Mitabeiter_innen oder deren Engagement in der Lehre an einer Hochschule für Angewandten Wissenschaften unterstützen, tragen Sie zur Ausbildung von künftigen HAW-Professor_innen bei, die für die Herausforderungen der Praxis bestens sensibilisiert sind. So können sie ihre Lehre für die nächsten Generationen von Praktiker_innen optimal ausrichten und hochqualifizierte Fachkräfte für das Sozial-, Pflege- und Gesundheitswesen ausbilden.
Informationen zu verschiedenen Möglichkeiten, Mitarbeiter_innen die Chance auf eine Promotion zu eröffnen - beispielsweise im Rahmen von anwendungsorientierten Forschungsprojekten gemeinsam mit der EvH RWL - gibt es direkt beim TiFo.
Was ist eine "Tandem"-Stelle?
Das TiFo möchte Promotionsmöglichkeiten an der EvH RWL vermehrt auch für Praktiker_innen aus dem Sozial-, Gesundheits- oder Pflegewesen schaffen. Im Rahmen des TiFo-Projektes werden dafür sogenannte "Tandem"-Stellen für Promovierende angeboten, die es Angestellten der Praxispartner des TiFo ermöglichen soll, nebenberuflich zu promovieren. Die Praxispartner des TiFo sind das Evangelische Johanneswerk und die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe.
Für den Zeitraum von zwei bis drei Jahren kann eine halbe Stelle an der EvH RWL zwecks Promotion angetreten werden. Parallel kann im Rahmen einer halben Stelle beim Praxispartner (weiter) gearbeitet werden. Das Ev. Johanneswerk und die Diakonie RWL stellen dafür, nach Absprache, entsprechende Voraussetzungen bereit. So bleiben die Kandidat_innen in der Praxis und bekommen dennoch die Gelegenheit, ihren Doktortitel zu erwerben.
Von Seiten des TiFo werden Kandidat_innen bei der Suche nach Betreuer_innen für das Promotionsprojekt, bei der Planung und den ersten Schritten, wie z.B. dem Exposé, unterstützt. Auch während der Promotionsphase steht ihnen das TiFo beratend zur Seite und bindet sie auf Wunsch in Vernetzungsstrukturen sowie ein Begleitprogramm ein.
Sie sind bei einem unserer Praxispartner beschäftigt und haben Interesse an einer "Tandem"-Stelle? Sie möchten mehr wissen?
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Was ist eine "Karriereweg HAW-Professur"-Stelle?
Viele Personen, die fachlich für eine HAW-Professur sehr gut geeignet wären, sind zwar promoviert, können jedoch keine außeruniversitäre Praxiserfahrung vorweisen. Ihnen fehlt folglich eine der beiden wesentlichen Einstellungsvoraussetzungen für eine HAW-Professur. Die sogenannten "Karriereweg-HAW-Professur"-Stellen ("K-Weg"-Stellen) setzen genau dort an.
Gemeinsam mit seinen Praxispartnern - dem Evangelischen Johanneswerk und der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe - vergibt das TiFo innerhalb der Projektlaufzeit bis 2026 drei "K-Weg"-Stellen an Nachwuchswissenschaftler_innen mit erfolgreich abgeschlossener Promotion. Die Stellen sind sowohl an der Hochschule für Forschungs- und Lehrtätigkeiten als auch in der Praxis beim jeweiligen Partner angesiedelt. Für den Praxisteil werden jeweils konkrete Projekte in Zusammenarbeit von Hochschule, Praxispartner und Kandidat_in entwickelt. Die Laufzeit der drei "K-Weg"-Stellen beträgt – gemäß der Vorgabe, dass für eine HAW Professur eine dreijährige berufliche Praxiserfahrung erforderlich ist – jeweils drei Jahre.
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