TiFo Winter School 2023
Rückblick
Die TiFo Winter School, die vom 29.11. bis zum 1.12. in Bochum stattfand, wurde im Kulturzentrum Langendreer Bahnhof durchgeführt. Die Teilnehmenden kamen aus dem gesamten Bundesgebiet, Österreich und sogar aus Jordanien, um an dem Programm teilzunehmen.
Die Eröffnung der TiFo Winter School fand durch ein Grußwort von Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann, Rektorin Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Projektleitung TiFo statt. Gefolgt wurde das Grußwort von einer Keynote Lecture mit dem Thema: „Zwischen Anspruch und Abenteuer: Schreibprozesse bewusst gestalten“ von Frau Beate Schäfer, die als Schreibcoach in München arbeitet.
Um 17.30 Uhr wurde mit der Podiumsdiskussion zu dem Thema „Promotion vs. Profession: Die Gratwanderung zwischen Wissensgipfel und Praxispfad in den Sozial- und Gesundheitswissenschaften“ fortgesetzt.
Auf dem Podium diskutieren: Prof. Dr. Werner Schönig (Professor für Sozialökonomik und Konzepte der Sozialen Arbeit an der Katholische Hochschule Nordrheinland-Westfalen), Prof. Dr. Felix Nuss (Professor für die Fachwissenschaft Soziale Arbeit an der Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen), Florian Leimann (Referent für Kinder- und Jugendarbeit Bundesverband SKM, Promovend). Die Moderation übernahm Prof. Dr. Caroline Richter (EvH Rheinland-Westfalen-Lippe).
Im Anschluss an den ersten Tag waren die Referierenden und Teilnehmenden zu einem gemeinsamen Abendessen zusammen und nahmen die Möglichkeit wahr, sich weiter auszutauschen und zu vernetzen.
Am Donnerstag, den 30.11.2023, begann der Tag mit einer ausgiebigen Workshopphase. Im ersten Workshop stand die Frage „Kooperativ oder Kolleg? Mein bester Weg zur Promotion“ im Mittelpunkt. Hier referierten Prof. Dr. Sigrid Leitner (TH Köln; Promotionskolleg Nordrhein-Westfalen, Direktorin der Abteilung Gesundheit und Soziales) und Stefan van der Hoek (Koordinator des Forschungs- und Promotionszentrums Tiefes Forschen (TiFo) an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe) in einem gemeinsamen Podiumsgespräch die grundsätzlichen Eigenschaften kooperativer Promotionsverfahren sowie der Promotionsmöglichkeit am Promotionskolleg NRW. Die Teilnehmenden hatten dabei die Möglichkeit, individuelle Fragen zu stellen und die Besonderheiten beider Promotionsmöglichkeiten kennenzulernen.
Der zweite Workshop wurde von Prof. Benjamin Benz (Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe) durchgeführt und hatte den Titel: „Promotion und dann? Wege in die Forschung, Praxis und Lehre.“ Hier wurden unter anderem anhand von Fallbeispielen die Gelegenheit geboten, sich über Zukunftsperspektiven nach der Promotion auszutauschen.
Prof. Dr. Carola Kuhlmann (Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Promotionsbeauftragte) führte den dritten Workshop zu der Frage durch, „Wie schreibt man ein Exposé?“ Dabei wurden wichtige Hinweise und Tipps für die Verfassung eines Exposés besprochen sowie die Unterschiede zwischen einem Kurz- und einem Langexposé geklärt. Die Teilnehmenden profitierten von der Expertise und dem Austausch mit der Promotionsbeauftragten und konnten entlang eigener Entwürfe relevante Fragen besprechen.
Der vierte Workshop mit dem Thema „Wissenschaftlich präsentieren“ wurde von Prof. Dr. Dieter Heitmann (Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe) angeboten. Die Teilnehmenden konnten hierbei grundsätzliche Anforderungen an Präsentationen in wissenschaftlichen Kontexten erörtern und von der Möglichkeit Gebrauch machen, eigene Präsentationsideen -und vorhaben vorzustellen und zu erörtern.
Im Anschluss an das Mittagessen fand ein World Café statt. Angeleitet von Anna Roemer hatten die Teilnehmenden hierbei die Möglichkeit, sich an fünf Thementischen untereinander auszutauschen und mit anderen Promovierenden in Kontakt zu kommen, die sich mit ähnlichen Themen befassen oder vergleichbare Fragestellungen in ihrem Promotionsalltag haben.
Anschließend fanden die weiteren Input Sessions statt. Prof. Dr. Carola Kuhlmann (Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe & Promotionsbeauftragte) führte eine Input-Session dazu durch, wie man die richtige Forschungsmethode für sein Forschungsprojekt identifizieren kann. Anhand von ausgewählten Beispielen wurden gelungene methodische Umsetzungen und eigene Entscheidungen und Erfahrungen im Promotionsprozess diskutiert.
In der zweiten Input Session wurden Zugänge in Form von qualitativen Forschungsmethoden von Prof. Dr. Ronald Kurt (Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe) durchgeführt. In dieser Session nahmen die Teilnehmenden das weite Feld der qualitativen Forschungsmethoden in den Blick. Anhand beispielhafter Einblicke in Forschungsprojekte beschäftigten sich die Teilnehmenden mit der Frage, wie man sich im Kontext eines Forschungsprojekts für ein bestimmtes methodisches Vorgehen entscheidet.
Annina Böhm-Fischer (Alice-Salomon-Hochschule Berlin, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Promovendin) führte eine weitere Input Session durch, die sich mit quantitativen Forschungsmethoden beschäftigte. In diesem interaktiven Vortrag gibt es Inputs und Diskussionen über quantitative Forschungsmethoden, dabei wurden Vor- und Nachteile von Explorationen und dem Testen von Hypothesen im Handlungsfeld von Sozial- und Gesundheitswissenschaften vorgestellt und besprochen.
Anschließend gingen die Teilnehmenden gemeinsam mit den Referierenden zu einem gemeinsamen Abendessen, um weiteren Austausch zu pflegen.
Am Freitag, den 1.12.2023 hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, inden Forschungswerkstätten ganz konkret und vertieft mit einer Forschungsmethode zu arbeiten. Die Forschungswerkstatt zur Ethnografischen Forschung wurde von Prof. Dr. Ronald Kurt (Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe) angeboten. Die Forschungswerkstatt bot Promovierenden anhand von Materialauszügen aus der eigenen ethnographischen Forschung die Möglichkeit, das Forschungsvorhaben vorzustellen und in einer gemeinsamen Reflexion Fragestellungen sowie Möglichkeiten und Grenzen der Analyse in den Blick zu nehmen. Neben der gemeinsamen inhaltlichen Arbeit am Material wurde zudem Raum gegeben, Unsicherheiten im eigenen Forschungsprozess zu reflektieren.
In der zweiten Forschungswerkstatt, die von Prof. Dr. Benjamin Benz (Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe) geleitet wurde, wurde anhand ausgewählter Forschungsprojekte Voraussetzungen, Chancen und Grenzen von Forschungsdesigns diskutiert, bei denen zu beforschende Menschen zu Subjekten statt Objekten der Forschung wurden.
Die dritte Forschungswerkstatt fand unter der Leitung von Stefan van der Hoek (Koordinator Forschungs- und Promotionszentrum Tiefes Forschen, Evangelische Hochschule Rheinland- Westfalen- Lippe) statt und hatte zum Thema die Inhaltsanalyse als wissenschaftliche Methode, um Textkorpora zu analysieren. In der Forschungswerkstatt wurde die Methode exemplarisch vorgestellt und entlang einer bestimmten Zugangsweise eine Fragestellung entlang vorbereiteten Materials bearbeitet und erprobt.
Um 12.30 Uhr fand die TiFo Winter School einen Abschluss in einer lockeren Austauschrunde, bei der die Teilnehmenden verabschiedet wurden und wichtige Hinweise zu weiteren Veranstaltungen gegeben wurde.
Die abschließende Evaluation der Winter School unterstrich einmal mehr den hohen Bedarf an Informations- und Begleitveranstaltungen zu Promotionsprojekten an Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Es freut uns sehr, dass die Teilnehmenden durch ihr zahlreiches Feedback zu der fortlaufenden Verbesserung unserer Angebote beitragen und uns anregen, weitere Veranstaltungen in diesem Format anzubieten.